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Wenn Wasser zur Gefahr wird

Was tun bei Wasserrohrbruch, Starkregen oder Überschwemmung?

Ob durch Rohrbruch, Starkregen oder Überschwemmung – gelangt Wasser ins Gebäude, sind Hausrat und Bausubstanz in Gefahr. Kleine bauliche Maßnahmen können Eigentum schützen. Ist der Schaden erst mal da, sind die Versicherungen gefragt.
Wie Verbraucherinnen und Verbraucher vorsorgen können und was im Schadensfall zu tun ist, zeigt die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) auf.

Eigenständig vorsorgen
„Starkregenereignisse werden als Folge des Klimawandels künftig häufiger vorkommen. Wichtig ist, sich Gedanken zu machen, bevor das Ereignis eintritt. Damit sparen Sie viel Geld und Ärger. Sie sollten sich fragen‚ wie groß die Gefahr für Ihr eigenes Haus ist. Und welche Vorsorgemaßnahmen umgesetzt werden können“, so Beate Oedekoven, Referentin für Energiewende und Nachhaltigkeit bei der VZSH. Die Starkregenkarten der Städte sowie die landesweite Starkregenhinweiskarte zeigen Gebiete auf, an denen es vermehrt zu Starkregen kommen kann. Doch bereits kleinere bauliche Maßnahmen helfen dabei, das Wasser aus dem Haus zu halten. Zuerst sollten Hauseigentümer mögliche Schwachstellen ermitteln:

Wo staut sich das Wasser?
Um die Stellen ausfindig zu machen, an denen sich Wasser auf dem Grundstück staut, können Sie nach einem Regenschauer auf die Suche nach Pfützen gehen. Hier fließt das Wasser nicht schnell genug in den Untergrund ab. „Sammelt sich bereits bei kleinen Regenschauern das Wasser in der Nähe des Hauses, kann der Boden bei einem Starkregenereignis die Regenmassen erst recht nicht aufnehmen“, so Oedekoven.
Auf Rasen oder Erde: An den Stellen, wo sich Wasser ansammelt, sorgen Sickergruben dafür, dass es auch bei stärkerem Regen abfließen kann. Gründächer und eine Bepflanzung mit Bäumen und Sträuchern halten das Wasser ebenfalls zurück. „Die Natur ist unser bester Verbündeter gegen die Auswirkungen des Klimawandels“, so Oedekoven.
Auf versiegelter Fläche: Pflastersteine und andere versiegelte Flächen verhindern, dass das Wasser ins Erdreich abfließen kann. Wer auf Rasengitter umschwenkt oder sogar auf versiegelte Böden oder Bereiche verzichten kann, bietet dem Wasser eine größere Fläche zum Versickern.
Am häufigsten gelangt das Wasser über Kellerfenster in die Kellerräume. Bei großen Wassermengen, wie etwa durch einen Starkregen oder eine Überschwemmung, kann das Wasser jedoch auch über die Kanalisation ins Haus gedrückt werden.
Die Kellerfenster: Je nach Lage und Intensität können bereits Aufkantungen für Kellerlichtschächte größeres Übel verhindern. Durch die zusätzliche Höhe der Aufkantung kann Zeit gewonnen werden, in der das Wasser ablaufen kann. Flutschotts oder druckfeste Kellerfenster helfen darüber hinaus bei größeren Wassermassen.
Die Kanalisation: Besonders gefährlich für Bausubstanz und Hausrat ist der sogenannte Rückstau. Davon betroffen sind Gebäude, die über einen Keller mit Anschluss an das Kanalnetz verfügen (WC, Waschmaschine, Bodeneinlauf etc.). Läuft die Kanalisation voll, drückt das Wasser zurück in das Gebäude. Dagegen hilft der Einbau einer Rückstauklappe, die sich automatisch schließt, wenn sich das Wasser aus der Kanalisation in Richtung des Gebäudes aufstaut. Der Einbau ist in den meisten Abwassersatzungen der Gemeinden vorgeschrieben. Doch nicht jedes Haus hat einen solchen Mechanismus.
Beim Kauf eines Bestandsgebäudes hilft ein Blick in die Bauantragsunterlagen. Darin enthalten ist unter anderem der Entwässerungsantrag, in dem zu sehen ist, ob eine Rückstauklappe verbaut wurde. Die Unterlagen können beim Bauamt eingesehen werden.

Da Starkregenereignisse wegen des Klimawandels zunehmen, sollten sich Hausbesitzer darauf vorbereiten. Foto: AdobeStock

Was bei Wasserschaden zu tun ist
Was ist zu tun, wenn der Schaden bereits eingetreten ist, Keller oder Wohnung vollgelaufen sind? „Wichtig ist, dass der gesamte Schadensverlauf eindeutig und nachvollziehbar dokumentiert wird“, erklärt Dennis Hardtke, Jurist bei der VZSH. Da die Versicherung bei der Beurteilung des Schadensfalls auf die Dokumente und Beweisstücke angewiesen ist, sollte die Dokumentation möglichst genau ausfallen. Hierzu eignen sich vor allem Foto- und Videoaufnahmen. Ebenso können defekte Rohrstücke oder geplatzte Schläuche als Beweis aufbewahrt werden.

Vorsicht vor Schimmelbildung
Bei einem Wasserschaden ist es oft mit dem Abpumpen des Wassers allein noch nicht getan. Das Wasser kann noch Wochen und Monate in den Wänden und Hohlräumen verbleiben.
Wird nichts gegen die Feuchtigkeit unternommen, wächst die Gefahr von Schimmelbildung. Daher ist eine professionelle Bautrocknung wichtig, die die Schimmelsporen nicht mit Lüftern durch das Haus pustet.

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