Unabhängige und individuelle Beratung der Polizei zum Thema Einbruchschutz Auch dieses Jahr berät die Polizei auf der NordBau-Messe zum Thema Einbruchschutz – neutral und unabhängig. Voraussetzung für die Wirksamkeit der…
Schützt vor Einbrechern und Schnitten
Wer schon einmal Bekanntschaft mit einer scharfen Glasscherbe gemacht hat, weiß die unterschiedlichen Arten von Sicherheitsglas zu schätzen: Verletzungen aller Art können damit wirksam verhindert werden. Aber Sicherheitsglas kann noch mehr. Bestimmte Arten unterbinden wirksam Einbrüche.
Sicherheitsglas kann man getrost als Allround-Talent bezeichnen. Es schützt Menschen und deren Eigentum gleichermaßen. Unterschieden werden Einscheibensicherheitsglas und Verbundsicherheitsglas. Beide Arten sind von ihrer Funktionsweise her höchst unterschiedlich.
Zerfällt zu Krümeln
Einscheibensicherheitsglas (ESG) wird im Rahmen des Herstellungsprozesses thermisch vorgespannt. Dabei wird die Scheibe auf mehr als 600 Grad aufgeheizt und schnell und intensiv abgekühlt. Dadurch besitzt das Glas eine hohe „Biege-Zug-Festigkeit“ und wird infolgedessen sehr stabil. Es eignet sich so zum Beispiel für konstruktive Anwendungen mit verschraubten Beschlägen.
Wird später einmal Gewalt gegen die Scheibe ausgeübt, hält diese lange stand und zerfällt bei Zerstörung dank der Vorspannung in kleinste Krümel, was die Verletzungsgefahr extrem reduziert. „Einsatzgebiete sind zum Beispiel Glastüren, Glaswände von Wartehäuschen oder auch gläserne Duschverkleidungen“, erklärt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF).
Schützt Eigentum
Während ESG bei Zerstörung in sich zusammenfällt, wird von Verbundsicherheitsglas (VSG) das Gegenteil erwartet: Es soll auch bei Zerstörung als Einheit erhalten bleiben und gleichzeitig vor Verletzungen schützen. Damit das funktioniert, besteht es aus mindestens zwei Glasscheiben, die durch eine sehr elastische und höchst widerstandsfähige Folie miteinander verbunden werden. „Erreicht wird die Verbindung durch hohen Druck und Hitze“, so Grönegräs. Das Ergebnis überzeugt: Wird VSG zum Beispiel durch einen Unfall oder durch die Gewaltanwendung eines Einbrechers beschädigt, haften die Glassplitter auf der Folie und die geborstene Scheibe bleibt in einem Stück. So kann niemand hindurchfallen oder willentlich hindurchgelangen.
Eingesetzt wird VSG deshalb zum Beispiel für bodentiefe Fenster, Balkontüren und Lichtausschnitte von Innentüren, also in Form der so genannten „passiven Sicherheit“. In der Funktion als einbruchhemmendes Glas werden dickere Folien und/oder mehrere Glastafeln verwendet, die für die so genannte „aktive Sicherheit“ sorgen. Es wird zur Einbruchhemmung in Fenster von Wohnhäusern, aber auch und ganz besonders für die Sicherung von Banken, Juwelieren und anderen überfall- beziehungsweise einbruchgefährdeten Unternehmen eingesetzt.
(Foto: © Fotolia/Juhku)