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Ökostrom ist als Alternative wirklich attraktiv

Schon seit einigen Jahren drängen immer mehr Ökostrom-Anbieter auf den Markt. Sie versprechen grünen Strom, also elektrische Energie aus einer angeblich umwelt- und klimafreundlichen Produktion. Der Strom kann aus der Biogasanlage kommen, aber auch aus Windkraftanlagen oder Solarmodulen. Für den unbedarften Stromkunden stellt sich da die Frage: Wie geht das überhaupt, grünen Strom zu beziehen der den entsprechenden Tarif, wo es doch nur ein Stromnetz in Deutschland gibt?

Was ist Ökostrom?
Ökostrom-Tarife ermöglichen es den Dienstleistern auf dem Gebiet der Energieversorgung, zunehmend in grüne Technologien zu investieren. Zahlen Kunden und Kundinnen für Ökostrom, heißt das natürlich nicht, dass über die Hausleitung nur Strom aus grüner Produktion geliefert wird. Es kommt der gleiche Mix an, der auch beim Nachbarn mit seinem herkömmlichen Stromtarif aus der Steckdose kommt, um es vereinfacht zu formulieren. Aber während der Energieversorger des Nachbarn, der konventionelle Kraftwerke (Kohle-, Gas-, Öl- und/oder Atomkraftwerke) betreibt, das Geld der Stromkunden in genau diese Kraftwerke investiert, fließen die Gelder der Ökostromkunden in den Ausbau von Windkraftanlagen (*1), Solarmodulen (*2) und andere alternativen, nicht-fossilen und nicht-atomaren Energiegewinnungsanlagen. Das ist wichtig, denn nur auf dieser Grundlage kann die staatlich verordnete Energiewende wirklich stattfinden.

Ökostrom tut dem Klima und der Umwelt gut
Viele erneuerbare Energien stehen etwas in der Kritik, weil sie angeblich gar nicht so umweltfreundlich sind, wie immer behauptet wird. So wird Solarmodulen nachgesagt, dass etwa die Gewinnung der verwendeten Rohstoffe extrem schmutzig und umweltschädlich sei, unter menschenunwürdigen Bedingungen stattfände, und die Entsorgung einmal abgenutzter Module ebenfalls alles andere als umweltfreundlich sei. Windkraftanlagen sollen die natürlichen Lebensräume von Vögeln, Fledermäusen und anderen Tieren empfindlich stören, im Nationalpark Deutsches Wattenmeer als Off-Shore Anlagen gar dem Umweltschutz zuwiderlaufen. Das ist, grob ausgedrückt, Unfug. Zum einen ist die Herstellung von Solarmodulen aus größtenteils recycelten Materialien bereits heute nicht nur möglich, sondern tatsächlich praktiziert. Dazu kommt die Lebensdauer der Module, die mit wenigstens zwanzig Jahren recht hoch ist. Die Module sind so verbaut, dass sie sich in Einzelteile zerlegen und die Rohstoffe wiederverwendet werden können. Es bleibt also kein Abfall, der nicht beseitigt werden könnte. Auch Windkraftanlagen richten keine irreversiblen Schäden an der Umwelt an. Sie sind ein Eingriff in natürliche Lebensräume, das stimmt wohl. Aber nirgends sind Tierpopulationen ernsthaft gefährdet durch die Installation der Anlagen. Die Standorte und die jeweils eingesetzte Technik werden dahingehend überprüft.

Im Rahmen der angestrebten Energiewende ist das Bundesumweltamt natürlich bemüht, nur Anlagen ans Netz gehen zu lassen, die wirklich umweltfreundlich, menschenfreundlich und nicht gesundheitsgefährdend hergestellt werden und auch so arbeiten. Im Gegensatz zu Anlagen, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten, sind die CO2-Emissionen (*3) bei der Herstellung von Ökostrom komplett zu vernachlässigen. Und es fällt kein Abfall an, der entsorgt werden muss – was die Ökostrom-Anlagen zu einer attraktiven Alternative zu Atomkraftwerken macht. Denn die Frage nach dem Endlager ist nach wie vor nicht gelöst, niemand weiß, wohin mit dem strahlenden Müll der vergangenen Dekaden.

Gute Anbieter können mit Zertifikaten werben
Wer sich für einen Wechsel zu einem reinen Ökostromanbieter interessiert, kann sich im Netz kundig machen. Sogar das Verbraucherportal Netzsieger hat sich inzwischen mit den Ökostromanbietern beschäftigt, 20 Anbieter wurden nebeneinandergestellt. Den ersten Platz belegt naturstrom, dann folgt Neckermann-Strom (*4). Der Anbieter konnte mit kurzen Kündigungsfristen, keiner Mindestlaufzeit und günstigen Tarifen überzeugen.

Bei den vielen unterschiedlichen Anbietern von Ökostrom ist nicht immer ganz klar ersichtlich, welcher Anbieter wirklich seriös arbeitet und wo nur „Öko“ draufsteht, aber letztendlich eine Mogelpackung verkauft wird. Das ist bekannt, weshalb sich einige mehr oder weniger unabhängige Organisationen mit dem Thema beschäftigt haben, allein im Rahmen des Verbraucherschutzes. Vier Zertifikate (*5) sind derzeit üblich:

1. TÜV Nord
2. TÜV Süd
3. Ok Power Label und
4. Grüner Strom Label

Die vier Zertifikate werden nach unterschiedlichen Gesichtspunkten vergeben, garantieren aber alle seriöse, ökologische Angebote.

Finanzielle Vorteile für Stromkunden und -kundinnen

Letztendlich ist Ökostrom aber auch eine Kostenfrage. Stromkunden profitieren, denn die Tarife für grünen Strom sind gegenüber herkömmlichen Tarifen erstaunlich kostengünstig. Und das werden sie dank der angestrebten Energiewende auch bleiben, denn die Bundesregierung setzt durchaus finanzielle Anreize. Die werden in Zukunft nicht eingestampft, sondern eher noch ausgebaut. Denn die Energiewende ist ein ernstes Anliegen.

Eine runde Sache!
In Zukunft wird man um grünen Strom nicht mehr herumkommen, denn die Energiewende ist eine beschlossene Sache. Da ist es gar keine schlechte Idee, sich rechtzeitig kundig zu machen und insbesondere die finanziellen Vorteile, die Ökostrom bietet, schon jetzt zu nutzen. Abgesehen davon tut es einfach gut, Klima und Umwelt zu schonen.

Mehr Informationen:
1: http://www.sonnenseite.com/de/energie/wie-klimafreundlich-ist-solarstrom-tatsaechlich.html
2: http://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/windenergie#textpart-2
3: http://oeko.eu/co2-emissionen-reduzieren/
4: https://www.netzsieger.de/p/neckermann-strom
5: https://utopia.de/fragen/oekostrom-label-siegel-vergleich/

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