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Immobilie als Altersvorsorge
Die Anschaffung einer eigenen Immobilie – ist dafür jetzt der richtige Zeitpunkt? So fragen sich viele angesichts horrender Preise für Neubauten oder bestehende Häuser.
Tatsächlich kennt die aktuelle Preisentwicklung in vielen Regionen Deutschlands nur die Richtung nach oben. Doch sollte die Immobilie als Mittel der Altersvorsorge nicht aus dem Blick geraten. Noch sind die Bauzinsen im Verhältnis sehr günstig.
Corinna Merzyn, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Privater Bauherren (VPB) rät, auch den Blick auf die Zeit der Rente zu richten. Nur wer privat vorsorgt, könne voraussichtlich den Lebensstandard halten. Denn das Rentenniveau liegt nur noch bei 48 Prozent des Durchschnittverdiensts – bei 45 Jahren durchgehender Beitragszahlung. Und nur wenige dürften diese lange Beitragszeit erreichen. Insofern, so Merzyn, sei eine klug gewählte eigene Immobilie, ob vermietet oder selbst bewohnt, ein wichtiger Baustein in der Vorsorge für die Zukunft.
Wer mit dem Gedanken spiele, eine Immobilie zu erwerben, solle gut überlegen, wie sie genutzt werde und in welcher Lage sie sich befinde. Neben der Klärung des Budgets sei weiterhin die Frage entscheidend, ob man selbst darin wohnen möchte oder eine langfristige Vermietung plane.
Als Faustregel für die Finanzierung gilt, dass rund 20 Prozent Eigenkapital vorhanden sein sollten. Oft wird vergessen, dass der Kauf stattliche Nebenkosten mit sich bringt – neben den Kosten für die notarielle Beurkundung, Makler, Grunderwerbssteuer und die Gebühren für die Eintragung in das Grundbuch sind zwischen 9 und 12 Prozent einzuplanen.
Je höher das Eigenkapital, desto besser sind die Voraussetzungen, einen günstigen Zinssatz auszuhandeln. Hier lohne es sich, zu recherchieren und die Angebote zu vergleichen. „Eine gute, rundum passende Immobilie zu finden, erfordert Geduld und auch Fantasie“, sagt Merzyn.
Wer sich frühzeitig beraten ließe und mit Experten einen Anforderungskatalog erstelle, könne fokussierter suchen. Gebrauchte Immobilien haben meist eine ganze Reihe Vorteile, die Laien nicht zwingend erkennen.
Einen Marktüberblick kann man sich durch regelmäßiges Durchforsten der gängigen Immobilienportale verschaffen. Doch Vorsicht bei vermeintlichen Schnäppchen, warnt Merzyn – denn immer wieder versteckten sich auch verdeckte Schäden oder Probleme dahinter.
Wenn auch die Immobilienpreise vielerorts stark angestiegen sind, so gibt es doch auch Landstriche, in denen die Vermietung einer Immobilie äußerst schwierig ist und der Plan, die Altersvorsorge abzusichern, voraussichtlich nicht funktionieren wird.
Wichtig sei es, so Merzyn, sich auch über die staatlichen und vielfältigen regionalen Förderprogramme für das Wohnen im Eigentum bzw. für die Sanierung zu informieren und beraten zu lassen. „Entscheidend sind Lage und Ausstattung. Eine sorgfältig geprüfte Immobilie ist neben anderen Maßnahmen der Vermögensplanung ein guter Baustein der eigenen Altersvorsorge“.