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Ferienzeit ist Einbruchzeit

Die Tatzahlen bleiben auf hohem Niveau: Alle vier Minuten wird ein Bürger zum Einbruchopfer. Experten der Polizei und von VdS (Vertrauen durch Sicherheit) kennen die Tricks der Täter und erklären, wie Sie sich schützen können.

Wenn wir uns in den wohlverdienten Urlaub verabschieden, beginnt für viele Einbrecher die Hochsaison. Ostern, Sommer, Weihnachten –
gleich, wann Sie wohin fahren, mit professionellem Einbruchschutz sollten Sie vorsorgen. Durch das gewaltsame Eindringen in die eigenen vier Wände, den wichtigsten Ort zum Rückzug und zum Wohlfühlen, erleidet jedes zehnte Einbruchopfer längerfristige Traumata.

Prävention ist im Einbruchschutz also ganz entscheidend. „Wir wissen, wie Einbrecher vorgehen. Und wir zeigen Ihnen, wie Sie sich mit einfachen Mitteln schützen und so Ihren Jahresurlaub beruhigt genießen können“, erklärt Thomas Urban, Leiter des Bereichs Security beim Kölner Traditionsunternehmen VdS. Das Institut für Einbruchschutz prüft Sicherungstechnik mit allen Methoden und Werkzeugen, die auch die Kriminellen anwenden. Nur Produkte, die echten Widerstand leisten, erhalten das VdS-Qualitätssiegel. „Unsere Aufgabe ist, Einbrechern das Leben schwer zu machen“, betont Urban, „Und das machen wir mit Vergnügen.“

Wann schlagen Einbrecher zu?
„Entgegen häufig geäußerter Meinungen sind die Täter eher selten nachtaktiv – sie wollen nicht entdeckt werden und kommen meist, wenn die Bewohner nicht zuhause sind“, weiß Urban. „Rund zwei Drittel der Einbrüche finden zwischen zehn und 18 Uhr statt: Wenn wir arbeiten oder nach Feierabend noch kurz beim Einkaufen, bei Freunden oder beim Sport sind. Dazu ein ganz wichtiger Tipp: Einbrecher durchforsten gezielt auch soziale Netzwerke nach Statusmeldungen, die Abwesenheit signalisieren. Urlaubsfotos oder selbst Schnappschüsse vom Wochenendausflug sollten Sie also erst einstellen, wenn Sie wieder zu Hause sind.“

Die Tricks der Täter
Seit Jahren schon gelangen die Kriminellen auf die gleiche Art in Häuser und Wohnungen: Acht von zehn Einbrüche in Einfamilienhäuser und fast die Hälfte der Einbrüche in Mehrfamilienhäuser gelingen durch die Fenster, durch Terrassen- oder Balkontüren. Entgegen der häufigen Darstellung in Krimis schlagen die Täter aber nicht einmal in jedem zehnten Fall die Scheibe ein. Die Lautstärke würde Nachbarn wie Passanten alarmieren, zudem ist das Verletzungsrisiko hoch. „Es gibt geräuschärmere und leider auch sehr viel einfachere Methoden“, klärt Urban auf: „In den Kölner VdS-Laboratorien hebeln unsere Prüf-Ingenieure Standard-Fensterrahmen in weniger als fünf Sekunden auf – und zwar mit einem normalen Schraubenzieher. Genauso gelingen drei Viertel aller Einbrüche.“ Die Tricks sehen Sie auf YouTube: Einfach „VdS Schadenverhütung“ ins Suchfeld eingeben.

Neben der geringen Widerstandskraft vieler in den 70er Jahren verbauten Rahmen gibt es noch einen Grund für die hohe Zahl der Fenstereinstiege: „Bei rückwärtigen Fenstern ist die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung durch zufällig vorbeikommende Passanten geringer“, so Urban. „Besonders gefährdet ist Ihr Heim, wenn die Rückseite für Ihre Nachbarn nicht einsehbar ist, beispielsweise aufgrund blickdichten Pflanzenbewuchses. In solchen Fällen sowie bei häufiger oder längerer Abwesenheit der Bewohner empfehlen wir zusätzlich zu mechanischer Absicherung die Installation einer Alarmanlage.“

Wichtig ist auch, gerade bei längerer Abwesenheit während der Ferien, keinesfalls die Rollläden dauerhaft zu schließen. Kriminaloberrat Harald Schmidt, Initiator der Initiative K-EINBRUCH und des „Tags des Einbruchschutzes“ unter der Schirmherrschaft des Bundesinnenministers, erklärt: „Es gibt kein besseres Signal an die Täter, dass das Haus leer steht. Das ist fast schon eine Einladung, sich in aller Ruhe ans Werk zu machen.“

Liegen die Fenster außer Reichweite, beispielsweise bei höher gelegenen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, kommen Einbrecher durch die Türen. Auch die Standard-Türen, die in den meisten Wohnungen verbaut sind, lassen sich mit einem Schraubenzieher viel zu leicht aufbrechen (Rekord der VdS-Prüfingenieure: weniger als eine Sekunde).

So stoppen Sie Einbrecher
„Licht kann helfen“, rät Urban. Schon kostengünstige Zeitschaltuhren für Lampen oder Bewegungsmelder für die Außenbeleuchtung dürften so manchen Täter abschrecken. Der wichtigste Tipp: Fast die Hälfte der Einbrecher scheitert an vorhandenen Sicherungen! Denn ein entscheidender Vorteil für alle Bürger ist: „Einbrecher stehen unter enormem Zeitdruck. Wir gehen davon aus, dass die meisten ungebetenen Gäste schon nach ein paar erfolglosen Minuten an Fenster oder Tür aufgeben – und dafür können Eigenheimbesitzer sowie Mieter ganz einfach sorgen“, betont Schmidt. Die entscheidenden Minuten Schutz sichern schon kostengünstige Nachrüstprodukte. „Diese stoppen selbst die Experten in unseren Prüf-Laboratorien, wie die VdS-Dokumentationen auf YouTube zeigen“, freut sich Urban.

 

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