Durch Wartung werden lockere Ziegel und undichte Stellen frühzeitig erkannt und behoben Gegen ein undichtes Dach gibt es heute glücklicherweise eine Vorsorgemaßnahme, die auch von Gebäudeversicherungen begrüßt wird: die regelmäßige…
Extra-Grün mit vielen Vorteilen
Begrünte Dächer gibt es bereits seit der Antike, sie bieten Schutz und hohen Wohnkomfort. Die technische Weiterentwicklung hat dafür gesorgt, dass heute beinahe jedes Dach begrünt werden kann. Der Deutsche Dachgärtner Verband (DDV) informiert und gibt Tipps.
Gleich ob Flach- oder Giebeldach, Alt- oder Neubau – die Begrünung von Dachflächen erfreut sich steigender Beliebtheit. Es entsteht eine optisch lebendige und natürlich anmutende Wirkung.
Dabei sind nicht nur der Phantasie kaum Grenzen gesetzt, sondern auch ganz individuelle Varianten an Aufwand und Kosten möglich. Grundsätzlich zu bedenken sind stets die Statik des zu begrünenden Daches und ein technisch funktionaler Aufbau. Deshalb empfiehlt der DDV eine fachgerechte Planung und Begleitung.
Unterschieden werden drei Dachbegrünungsarten: Naturnah ist eine Extensivbegrünung mit Moosen, Gräsern und Kräutern. Sie benötigt nur eine geringe Aufbaudicke und später lediglich geringen Pflegeaufwand. Entsprechend niedrig ist das Gewicht pro m² und damit die Anforderung an die Statik. So bleiben auch die Kosten überschaubar. Der Fachmann spricht bei dieser Form von einem „ökologischen Schutzbelag“.
Eine einfache Intensivbegrünung verwendet zusätzlich Gehölz, so dass Aufbauhöhe und Gewicht ebenso steigen wie der Pflegeaufwand und die Kosten.
Die „Königsklasse“ der Dachbegrünung ist die aufwändigere Intensivbegrünung als gepflegte Gartenanlage. Hier werden auch Stauden und Sträucher bis hin zu Bäumen in die Anlage einbezogen. Um solch einen Dachgarten zu erhalten, ist regelmäßige Pflege inklusive Bewässerung notwendig. Zuallererst ist bei einem zu erwartenden Gewicht von 150-500 kg/m² allerdings ein wachsames Auge auf die statische Konstruktion des zu verschönernden Gebäudes zu richten.
Welchen Aufwand Grünliebhaber bei ihrem Dach auch immer treiben wollen, sie werden nicht nur mit einer einzigartigen natürlichen Ansicht belohnt, sondern genießen eine Vielzahl handfester Vorteile.
Insbesondere in städtischen Gebieten reduziert ein Gründach den Naturverbrauch vor Ort, wie er durch die Bebauung entsteht, und schafft Ersatzlebensräume für Pflanzen und Tiere. Als natürlicher Regenwasserspeicher kann ein begrüntes Dach sogar kommunal zur Reduktion von Abwassergebühren anerkannt werden. Außerdem wird nicht nur das städtische Klima, sondern auch das Stadt- und Landschaftsbild deutlich verbessert.
Neben diesen allgemeinen Vorteilen dürfte die meisten Hausbesitzer der individuelle Nutzen stark interessieren. Denn Dachbegrünungen schützen die vorhandene Dachabdichtung vor Abnutzung durch UV-Strahlung und mechanische Belastungen sowie reduzieren Klima- und Wetterbelastungen deutlich. So kann sich die Lebensdauer der Abdichtung ohne weiteres verdoppeln.
Da die Begrünung das darunterliegende Haus im Winter warm und im Sommer kühl bleiben lässt, spart sie Energiekosten. Last but not least wird die Lärm- und Strahlenbelastung reduziert, und Eigentümer erhalten mit einer entsprechenden Planung ein kostenloses Grundstück.
Das begrünte Dach ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität, und ist darüber hinaus eine effiziente Umwelttechnik. Deshalb gibt es auch Möglichkeiten, Fördermittel in Anspruch zu nehmen. – Und wann wird Ihr Dach grün?
Foto: ©Optigrün