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Stein auf Stein gemauert
Mit Deinem handwerklichen Geschick bist Du als Maurer von der Grundsteinlegung bis zur Fertigstellung eines Neubaus mit dabei. Natürlich wirst Du vorwiegend Baukörper aus künstlichen und natürlichen Steinen erstellen, aber als Maurer errichtest Du nicht nur Mauern.
Du lernst auch, wie Wände verputzt werden, verarbeitest Beton zu allen möglichen Formen und montierst vorgefertigte Bauelemente. Eines ist aber sicher: Am Ende steht ein Haus. Als Maurer kommen ständig neue Aufgaben auf wechselnden Baustellen auf Dich zu. Naturgemäß arbeitest Du meistens im Freien, manchmal sogar so hoch oben, dass Schwindelfreiheit von Vorteil ist. Am Einfachsten ist noch die einschalige Wand. Richtig spannend wird es beim Herstellen von Massivdecken oder Sichtmauerwerk. Wenn Du einen komplizierten Rundbogen oder eine Natursteinmauer baust, kannst Du auf jahrhundertealte Traditionen zurückgreifen.
Voraussetzung für den Beruf
Beim Mauern gehört technisches Verständnis zum Handwerk. Denn schon während Deiner Ausbildung wirst Du Konstruktionszeichnungen anfertigen, Bauausführungspläne umsetzen und Dich mit anderen darüber verständigen. Auch mit modernen Baumaterialien wirst Du Dich vertraut machen und erfahren, wie man Gebäude vor Feuchtigkeit schützt und wie Wärmeverlust eingedämmt werden kann. Ohne räumliches Vorstellungsvermögen läuft nichts – denn schief darf bei Dir nichts gehen.
Ausbildung im Baugewerbe dauert 36 Monate
„Bei uns steht die Qualität der Ausbildung ganz oben“, heißt es beim Baugewerbeverband Schleswig-Holstein. Nicht jeder Betrieb ist aufgrund seiner Größe oder Spezialisierung in der Lage, die gesamten Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Damit Du aber alles lernst, was für Deinen Beruf wichtig ist, gibt es im ganzen Land Ausbildungszentren. Du lernst im Betrieb, in der Berufsschule und bei der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung in den Bildungszentren des Baugewerbes.
Dort wirst Du gemeinsam mit jungen Leuten aus anderen Betrieben in Praxiskursen ausgebildet und auf die Prüfung vorbereitet. Dazu gehört bei Bedarf auch ein Internatsplatz mit Verpflegung. Bereits nach zwei Jahren hast Du Deine Prüfung zum Facharbeiter, nach drei Jahren erhältst Du den Gesellenbrief.
Wie geht das mit der Lehre?
Am Anfang steht Dein Entschluss, eine Lehre zu machen. Wenn Du Dich dann noch für einen der 18 Bauberufe interessierst, ist das Wichtigste schon geschafft: Du hast ein klares Ziel vor Augen. Wie aber ist eine Lehre im Baugewerbe eigentlich aufgebaut? Und wie läuft das mit den Bewerbungen? Es gibt ein paar Fragen zu klären, bevor es auf die Baustelle geht.
Teamwork und Möglichkeiten
So groß die Baubranche im Ganzen ist, im Betrieb und auf der Baustelle kennt jeder jeden. Teamwork zahlt sich aus – mit einer angenehmen Arbeitsatmosphäre und auch auf dem Konto. Wer in der Gruppe mitdenkt und die Karrierechancen nutzt, kann später als Vorarbeiter, Polier oder Meister auch selber Teams führen und gutes Geld verdienen.
Zunächst einen Betrieb finden
Höre Dich im Bekanntenkreis um. Wer hat schon eine Ausbildung gemacht? Wer kennt einen guten Betrieb und kann Dich vielleicht sogar empfehlen? Wenn Du einen Betrieb gefunden hast, heißt es Initiative zeigen. Ein Telefonanruf klärt, ob ein Ausbildungsplatz frei ist. Deine schriftliche Bewerbung mit Lebenslauf sowie einer Kopie Deiner Zeugnisse muss topp sein. Informiere Dich, wie man ein Anschreiben verfasst, und überprüfe die Rechtschreibung.
Im Bewerbungsgespräch zählt Ehrlichkeit
Der Meister, der Dich einlädt, könnte Dein zukünftiger Chef sein. Also trete korrekt auf und bereite Dich auf das Gespräch mit ihm vor: Was erwartest Du von Deiner Ausbildung in diesem Betrieb? Aber auch: Was möchtest Du leisten?
Übrigens, von allen Bewerbern werden gute Leistungen in den Schulfächern Deutsch und Mathematik erwartet, denn diese Fähigkeiten braucht man in den Bauberufen. Falls Du hier Schwächen hast, solltest Du beweisen, dass Du Dir in Zukunft noch mehr Mühe geben willst.
Wenn Du das Abitur in der Tasche hast
Wenn Du studieren, aber nicht den ganzen Tag über Büchern brüten möchtest, gibt es zum Beispiel im Bauingenieurwesen die dualen Studiengänge. In kurzer Zeit kannst Du damit sowohl den Gesellenbrief als auch einen Hochschulabschluss erlangen. Die Technische Hochschule Lübeck bietet dazu einen dualen Studiengang an.
Möglichkeiten mit dem Gesellenbrief
Mit dem Gesellenbrief kannst Du Berufserfahrung sammeln und bereits gutes Geld verdienen. Du hast außerdem Möglichkeiten, Dich auf die technische, gestalterische oder betriebswirtschaftliche Seite Deines Berufs zu spezialisieren oder Dich zum Vorarbeiter, Werkpolier oder zum Geprüften Polier weiterzubilden.
Es lockt noch eine Herausforderung: der Meistertitel
Eine Ausbildung in der Baubranche bedeutet in jedem Fall Arbeiten in einem Team. Du wirst Kolleginnen und Kollegen haben, auf die Du Dich in jeder Beziehung verlassen kannst und die sich auf Dich verlassen. Du wirst mit Fachleuten aus anderen Branchen zusammenarbeiten. Später, wenn Du die nötigen Erfahrungen gesammelt hast, wirst Du vielleicht sogar selbst ein Team führen und Projekte organisieren. Auf der Karriereleiter kannst Du vom Vorarbeiter über den Werkpolier bis zum Geprüften Polier oder dem Meister aufsteigen. Der Meistertitel ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem eigenen Betrieb.
Als selbständiger Meister darfst Du dann später einmal auch wieder Jüngere in Deinem Bauberuf ausbilden – der Kreis hat sich für Dich geschlossen. Die Chance ist da, Du musst sie nur nutzen.