Für einen Branchentreff wie die GET Nord, die vom 22.-24 November auf dem Gelände der Hamburg Messe stattfindet, gehört es dazu, auch die Architekten und Planer dieser Gebäude in den…
Strom- und Wärmemarkt vereint
Deutschland hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt. So sollen etwa die CO2-Emmissionen bis zum Jahr 2050 um 80-95 Prozent unter das Niveau von 1990 reduziert werden. Um dies zu erreichen, ist neben der Steigerung der Energieeffizienz auch der vermehrte Einsatz von erneuerbaren Energien erforderlich.
Unter dem Stichwort der Sektorkopplung etwa werden die Sektoren Strom, Verkehr und Wärme künftig stärker zusammenwachsen. So soll unter anderem häufiger Strom aus erneuerbaren Energien zum Heizen genutzt werden. Auf der GET Nord, die vom 17.-19. November auf dem Gelände der Hamburg Messe stattfindet, wird die ganze Bandbreite innovativer Produkte und Systeme präsentiert.
Der Anteil der erneuerbaren Energien im Strommix nimmt stetig zu. Im Jahr 2015 trugen die erneuerbaren Energien nach Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bereits 30 Prozent zur Bruttostromerzeugung bei. Damit war der Anteil so hoch wie nie zuvor. Allerdings schwankt die Menge des zur Verfügung stehenden „grünen Stroms“, da die Erzeugung stark von der Wetterlage abhängig ist. Überschüssiger Strom soll deshalb künftig vermehrt zum Heizen genutzt werden.
Hybride Systeme und Digitalisierung
Die deutsche Heizungsindustrie bietet bereits heute ein breites Produktportfolio an, das die Verzahnung von Strom- und Wärmemarkt ermöglicht. Neben der strombasierten Wärmepumpe als Einzeloption bieten sich verschiedene hybride Systemlösungen an. So kann die Wärmepumpe mit einem hocheffizienten Brennwertkessel kombiniert werden. Den Betrieb im Niedrig- und Mittellastbereich übernimmt die Wärmepumpe, bei Spitzenlasten schaltet sich der Brennwertkessel dazu. Zusätzlich kann eine solarthermische Anlage zur weiteren Effizienzsteigerung eingekoppelt werden.
Die zunehmende Digitalisierung der Heizungssysteme ermöglicht dabei die Nutzung flexibler Stromtarife und sorgt gleichzeitig für Komfortsteigerung. Eine weitere Option für die Sektorkopplung im Wärmemarkt ist die Kombination einer PV-Anlage und einer Wärmepumpe mit einem Speicher.
Sonderschau & Fachforum
Die GET Nord hat sich mit den Schwerpunktthemen Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Energiemanagement und Gebäudesteuerung zu einer zentralen Plattform für aktuelle Fragen der Energie- und Wärmewende entwickelt. Das spiegelt sich auch in den Sonderschauen und Fachforen wider. Die Sonderschau des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) im Erdgeschoss der Halle B2 zeigt den Status Quo moderner Heizungstechnik vom hybriden System über die Brennstoffzellenheizung bis hin zur digitalen Heizung.
Das InnovationsForum im Erdgeschoss der Halle B2 bietet zahlreiche Vorträge rund um das Megathema Energieeffizienz. Dabei geht es um die Frage, wie Heizung, Wasser und Elektro in einem Smart Building miteinander kommunizieren können. Auch Markt, Technik und Potenziale von Brennstoffzellenheizungen werden beleuchtet.
Systemintegrator für Gebäudetechnik
Vor dem Hintergrund anspruchsvoller Technik und intelligenter Vernetzung ist in Gebäuden künftig ein ganzheitliches Energiemanagement gefordert. Steuerungs- und Regelungssysteme verbinden alle Anwendungen, von der Heizung über die Lüftung bis hin zur heimischen Ladestation für das E-Auto. SHK- und Elektrofachhandwerker werden dadurch immer mehr zu Systemintegratoren, die vernetzt denken und handeln müssen, um die veränderten Marktanforderungen zu bedienen. Die Fachverbände des Elektro- und SHK-Handwerks bieten den Besuchern auf der GET Nord deshalb umfangreiche Informationen, Expertengespräche und Austausch, um das Know-how praxisnah zu vertiefen.
Foto: ©Hamburg Messe & Congress